Tipps & Beratung

Wespen

Wenn es �Interessenskonflikte� zwischen Menschen und Wespen gibt, dann k�nnen die nachfolgenden Informationen hoffentlich zu einem zuk�nftig gemeinsamen Leben beitragen. Regionale Wespenbeauftragte und die entsprechenden unteren Naturschutzbeh�rden der umliegenden Land- und Stadtkreise stehen mit Rat und Tat zur Seite. In unserer Linkliste finden sie Verweise auf interessante Wespenseiten.

Der unten stehende Infotext gliedert sich in folgende inhaltliche Abschnitte:
Wespenarten Wespenstaaten Nestverteidigung Neststandorte Verhalten in Nestn�he Schutzma�nahmen Wespendressur Schutzgesetze Stichverletzungen Wespenbeauftragte Umsiedlungsfirmen Untere Naturschutzbeh�rden

Achtung: Stichverletzungen im Rachenbereich m�ssen � auch bei Nicht-Allergikern � sofort von einem Arzt begutachtet und behandelt werden! Die Rettungsleitstellen sind bundesweit 24 Stunden unter der Tel. Nr.: 112 zu erreichen.

Wespenarten k�nnen in staatenbildende und einzellebende (solit�re) Arten unterteilt werden. Bei uns leben insgesamt acht staatenbildende Wespenarten. Diese einj�hrigen Nester werden nie ein zweites Mal bezogen. Von den heimischen 8 Hornissen- und Wespenarten k�nnen lediglich 2 Arten, n�mlich die Deutsche Wespe und die Gew�hnliche Wespe l�stig werden, da nur diese auch an zuckerhaltige Speisen gehen. Alle anderen Arten sind harmlos und meiden die N�he des Menschen. In dem "Steckbrief" finden Sie eine tabellarische �bersicht �ber die heimischen Wespenarten.

Wespenstaaten bestehen aus einer K�nigin und vielen Arbeiterinnen. Die Versorgung der Brut mit Insekten (Fliegen, Raupen etc.) erfolgt durch die Arbeiterinnen. Im Sp�tsommer schl�pfen die M�nnchen (Drohnen) und paaren sich mit den Jungk�niginnen. Der alte Staat stirbt dann v�llig aus. Nur die befruchteten Jungk�niginnen �berwintern an gesch�tzten Stellen und gr�nden im n�chsten Fr�hjahr ein neues Volk.

Nestverteidigung im unmittelbaren Nistbereich ist ein typisches Verhalten der soziallebenden Wespenarten. Die Verteidigungsbereitschaft ist von Art zu Art unterschiedlich. Au�erhalb des Nestbereiches ergreifen Wespen in der Regel die Flucht. Die �Deutsche Wespe� und die �Gew�hnliche Wespe� k�nnen dem Menschen vor allem in den Monaten August bis Oktober durch ihr scharenweises Auftreten und die Vorliebe f�r S��igkeiten, aber auch Grillfleisch, l�stig werden.

F�r die Deutsche und die Gew�hnliche Wespe sind ausschlie�lich dunkle �H�hlen� als Neststandorte geeignet. Ihre V�lker sind sehr individuenreich und langlebig. Die beliebtesten Brutpl�tze im Wohnbereich sind Dachb�den, Rolladenk�sten oder sonstige Hohlr�ume, wie zum Beispiel Mausel�cher.

Rollladenk�sten eignen sich aus Wespensicht hervorragend zur Nestanlage. Bei einem beflogenen Nest sollten Sie den Rolladengurtschlitz in der Wohnung mit einem Papp- oder Filzstreifen verkleinern. Als Prophylaxe gegen den Bezug Ihrer Rollladenk�sten im n�chsten Jahr w�re zu empfehlen, dass die Einflugm�glichkeiten von au�en so klein wie m�glich gehalten werden.

Vogelnistk�sten werden auch von Wespen als Quartier benutzt. Wenn die Einflugschneise der Tiere eine Behinderung bei nicht aufschiebbaren Gartenarbeiten darstellt, vergewissern sie sich, dass die Tiere nur ein Einflugloch haben und verschlie�en Sie dieses nach Einbruch der Dunkelheit mit einem Pappstreifen. F�hren Sie die Arbeiten fr�h am n�chsten Morgen durch. Den Pappstreifen belassen Sie vor dem Einflugloch; die Wespen nagen sich selbst einen Weg ins Freie. Achtung, diese Methode ist bei Hornissen nicht geeignet, da diese auch nachts aktiv sind auf St�rungen am Nest sehr aggressiv reagieren.
Dachb�den oder Schuppen sind ebenfalls beliebte Neststandorte. �ber diese Nester kann man K�sten aus engmaschigem Fliegendraht st�lpen. Eine unten angebrachte schlauchf�rmige Einflugschneise kann nun dorthin platziert werden, wo sich der Ein-Ausflug der Insekten am wenigsten st�rend auswirkt.

Freih�ngende Nester in Geb�schen oder an Holzbalken werden auch von Wespen gebaut und k�nnen problemlos toleriert werden. Diese V�lker sind individuenarm, kurzlebig und haben weder Interesse an Grillw�rstchen noch an S��igkeiten. Falls freih�ngende Nester im Extremfall wirklich einmal st�ren sollten, so kann man diese Nester umsiedeln. Auskunft hierzu erteilen die Unteren Naturschutzbeh�rden und die Wespenbeauftragten.

Ersch�tterungen im direkten Nestbereich sollten vermieden werden! Schon blo�es Klopfen an den Rollladenkasten oder Rasenm�hen bei einem Erdnest bringen die Tiere in Verteidigungsbereitschaft. Hastige Bewegungen, direktes Anatmen der Insekten, Schlagen nach Wespen sollte vermieden werden. Parf�m k�nnen die Tiere im Nestbereich ebenso wie auff�llig gemusterte und blumen�hnlich bedruckte Kleidung interessieren.

Dosengetr�nke sollten nicht verwendet werden! Kinder sollten s��e Getr�nke grunds�tzlich mit Strohhalmen konsumieren. Einflugschneisen der Insekten sollten tabu sein. Falls im Garten und bei einem Erdnest eine Ann�herung unumg�nglich ist, k�nnen Sie ab Einbruch der Dunkelheit, wenn alle Wespen im Nest sind, ein Regenrohr o. �. senkrecht �ber dem Einflugloch anbringen und durch Haltest�be abst�tzen. Die Tiere akzeptieren den ver�nderten Ausflugbereich und starten am n�chsten Tag zwei Meter �ber Ihrem Kopf.

Umz�unungen mit einem kleinen Zaun in etwa drei Meter Radius um das Einflugloch bei einem Erdnest sind hilfreich und sorgen f�r �Entspannung�. Erkl�ren Sie den Hausbewohnern, warum Sie dies tun. Es ist sinnlos, vorhandene Einflugsl�cher zu verstopfen. Die Wespen werden einen neuen Ausgang finden.

Fliegendraht eignet sich f�r die �u�eren Fensterrahmen, wenn Wespen in den K�chenbereich eindringen. Die Materialien gibt es kosteng�nstig in allen Baum�rkten und die Anbringung ist auch f�r Laien problemlos. Mit dieser L�sung, die sich auch f�r andere Wohnr�ume anbietet, haben auch M�cken und andere Insekten keine Chance mehr Sie zu bel�stigen. Veranda- und Balkont�ren durch die Wespen eindringen, k�nnen durch Vorh�nge aus Stoffb�ndern, Bambusst�bchen, Perlenschn�ren usw. wespensicher gemacht werden.

Wespen lassen sich �dressieren�. Veranstalten sie �fter Grillparties und werden Sie von der Deutschen oder der Gew�hnlichen Wespe bel�stigt (und nur diese beiden Arten kommen hierf�r in Frage), so k�nnen Sie einen Wespenfuttertisch an einer abgelegenen Stelle Ihres Grundst�ckes errichten, worauf sie Grilladenreste oder etwa verdorbenes Obst deponieren. Ein Zaunpfahl mit einem oben angebrachten Brett mit �Wespenfutter� reicht hier schon, um die n�chste Grillfete st�rungsfreier zu gestalten.

Chemikalien sollten zur Bek�mpfung von Wespen nicht verwendet werden.
Die nachtaktiven Hornissen werden oftmals von Lichtquellen angelockt. Schalten Sie dann das Licht aus und erm�glichen Sie den Tieren das selbst�ndige Verlassen des Raumes. Sch�dlingsbek�mpfer sind kostenpflichtig und sollten nur in wirklich dringenden F�llen beauftragt werden. Bitte kontaktieren Sie vorher die Unteren Naturschutzbeh�rden bzw. die Wespenbeauftragten. Auch die beiden uns l�stigen Wespenarten sind n�tzliche und wichtige Mitglieder des �kosystems, die z.B. ihre Brut fast ausschlie�lich mit Insektenlarven f�ttern - die uns sonst auch plagen w�rden!

Das Naturschutzgesetz Baden-W�rttemberg, �29 Abs. 1, Ziff. 3, sch�tzt auch Wespen, da es verboten ist, wildlebende Tiere mutwillig zu beunruhigen, sie ohne vern�nftigen Grund zu fangen, zu verletzen oder zu t�ten.
Wespennester mit �Hausmitteln� zu vernichten, ist gef�hrlich, n�tzt in der Regel nichts und ist ordnungswidrig bzw. strafbar. Verst��e gegen das Artenschutzrecht k�nnen mit einem Bu�geld von bis zu 50.000 € geahndet werden.
Dies gilt besonders f�r die Entfernung oder Zerst�rung besiedelter Hornissennester. Hornissen sind naturschutzrechtlich besonders gesch�tzt (�10, Abs. 2, Ziffer 10c BNatSchG i.V. �1 Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV)) und friedfertige Tiere, die nur angreifen um ihr Volk bzw. ihr Nest im Umkreis von ca. 4 m zu verteidigen. Nach �42, Abs. 1, Ziff. 1 BNatSchG ist es verboten, Hornissen zu fangen, zu verletzen oder zu t�ten oder ihre Nester der Natur zu entnehmen, zu besch�digen oder zu zerst�ren. Sofern dies in Einzelf�llen nicht vermeidbar ist, d�rfen besiedelte Hornissennester nur nach Erteilung einer Befreiung durch die Unteren Naturschutzbeh�rden umgesiedelt oder entfernt werden.
Anfang November, nachdem die Jungk�niginnen die Nester verlassen haben und das Volk gestorben ist, kann das leere Hornissennest ohne besondere Erlaubnis entfernt werden.

Stichverletzungen im Rachenbereich m�ssen � auch bei Nicht-Allergikern � sofort von einem Arzt begutachtet und behandelt werden! Die Rettungsleitstellen sind bundesweit 24 Stunden unter der Telefon-Nummer 112 zu erreichen.

Bitte bedenken Sie, dass die ehrenamtlichen Wespenexperten dieser Arbeit in ihrer Freizeit nachgehen. Wenn Sie nicht am S�dlichen Oberrhein wohnen, dann wenden sie sich bitte an die Expert*innen ihrer Region. Diese Adressen der regionalen Fachberater*innen f�r Hornisse- und Wespenfragen (Wespenbeauftragte) erhalten Sie �ber die jeweligen unteren Naturschutzbeheorden Ihrer Stadt- und Landkreise:

Lotz hygieneservice	(Kreise Breisgau-Hochschwarzwald/Freiburg)	Tel.: 0761-1377167, Mob.: 0172-7601368, Mail: a.lotz@t-online.de
Sch�dlingsbek�mpfung Bernhard K�lblin	Mob.: 0171-1263418, Mail: b.koelblin@t-online.de

Zur (kommerziellen) Umsiedlung bzw. Entfernung berechtigte Adressen:

Pro-Wespe

H.-J. Loyal

Tel.: 0179/7671992, Mail: pro-wespe@web.de

VespUcci

Tel.: 07641-9366065, Mail: info@vespucci-gbr.de

Untere Naturschutzbeh�rden der regionalen Stadt- und Landkreisverwaltungen - Untere Naturschutzbeh�rden UNB):

Stadt Freiburg, Umweltschutzamt	0761/201-6101
Landratsamt Emmendingen	07641-451-475
Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald	0761-2187-598
Landratsamt Ortenaukreis	0781-805-1314

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