RHEINFELDEN. Unter dem Motto "Schulgärten - Biologische Vielfalt" fand am 9. Juli das Forum "Gärtnern macht Schule" im Rathaus statt, das von der Gartenakademie Baden-Württemberg veranstaltet wurde. Die Fachtagung, die in Kooperation mit dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport ermöglicht wurde, richtete sich vor allem an Lehrerinnen und Lehrer sowie Erzieherinnen und Erzieher und all jene, die sich sonst noch für die Schulgartenidee begeistern. Im Rahmen des Treffens erhielten auch die Schüler Andreas Schäuble und Patrick Strittmatter die Gelegenheit, über die von ihnen gegründete Teich-AG des Georg-Büchner Gymnasiums zu referieren.

Die Ansicht, dass ein biologisch vielfältig gestaltetes Schulgelände in jedem Fall eine Investition wert sei, teilten wohl alle Teilnehmer der Tagung. Schließlich dient ein solches Schulgelände nicht nur dem Pausenaufenthalt, sondern ist auch Spiel- und Bewegungsraum für Kinder und Jugendliche. Auch als zusätzlicher Unterrichtsraum könne es genutzt werden und ,so wurde betont, sei außerdem öffentlicher Freiraum der Stadt, der Pflanzen und Tieren Lebensraum biete. Dass die Vorstellungen, die man gerne umsetzen würde, aber oftmals an der Realität des Schulalltags scheitern, wurde auch deutlich.

Da ist es dann nur allzu erfreulich, dass es Schüler wie Andreas Schäuble und Patrick Strittmatter gibt, die am Georg-Büchner-Gymnasium aus eigener Initiative heraus eine Feuchtbiotop-AG gegründet haben. Sie entstand im Oktober 2005 aus einer kleinen Interessengemeinschaft von fünf Schülern heraus, die sich als Ziel gesetzt hatten, den "Schandfleck" des Schulgeländes, das überwucherte Biotop, zu renatuieren. Doch die Tatsache, dass der Teich unter großem Arbeitsaufwand von Faulschlamm befreit werden musste und von den fünf Schülern bald nur noch die zwei Genannten übrig waren, machte das Vorhaben nicht leichter.

Anfang 2006 dann konnten einige jüngere Schüler für die Aktion gewonnen werden und eine richtige Teich-AG entstand. Eifrig wurde Gestrüpp entfernt, einheimische Pflanzen gepflanzt und im Rahmen der Projekttage Vogelnistkästen gebaut. Entlang des Teiches wurde ein Weg gestaltet und immer mehr Tiere, wie Wasserfrösche, Libellen und gar eine Entenfamilie, ließen sich im Feuchtbiotop nieder. Inzwischen wird die AG finanziell von der Sparkassen-Stiftung Jugend, Umwelt und Kultur unterstützt und endlich konnte eigenes Werkzeug angeschafft werden.

Seit Oktober 2006 leiten Andreas und Patrick nun auch ein Nachmittagsbetreuungsprogramm, das sich dem Biotop widmet, und in diesem Jahr haben sie sich in der Ökostation Freiburg bei einem 3-teiligen Qualifizierungs-Workshop zu "Jugendbegleitern für Natur und Umwelt" fortbilden lassen.

Und die Schüler sind mit ihrem Engagement noch lange nicht am Ende angelangt. Sitzgelegenheiten sollen geschaffen werden und auch die Idee eines "Grünen Klassenzimmers" , bei dem der Unterricht im Freien statt findet, könnte dann Wirklichkeit werden.

Quelle: Mona Groß, Badische Zeitung v. 10.7.07,
Fotonachweis: Mona Groß