Umweltministerin Tanja Gönner besucht die Ökostation Freiburg
News vom 20.09.2007
Eine Ministerin sehen und mit ihr reden, diese Möglichkeit hatten heute 2 sechste Klassen des Wentzinger Gymnasiums die im Rahmen des BUND-Modellprojektes "Jugendbegleiter für Natur und Umwelt" betreut werden.
Bei der Regionalbereisung anläßlich des 20-jährigen Bestehens des Umweltministeriums besuchte die Landesumweltministerin Tanja Gönner am 20. September die Freiburger Ökostation, wo sie mit zwei sechsten Klassen des Wentzinger-Gymnasiums zusammentraf, die von der Ökostation im Rahmen des BUND-Programms „Jugendbegleiter Natur und Umwelt“ betreut werden.
Durch das Jugendbegleiter-Programm werden seit Februar 2006 an mittlerweile 530 Modellschulen im Land ehrenamtliche Betreuungsangebote zur Erweiterung der Ganztagesbetreuung entwickelt und erprobt; der BUND-Landesverband Baden-Württemberg bietet Interessenten an, sich für entsprechende Angebote im Natur- und Umweltbereich zu qualifizieren. Die Umsetzung und Organisation dieser Angebote wird vom Umweltministerium im Rahmen eines 2 jährigen Modellprojektes finanziell von Ende 2006 bis Anfang 2008 gefördert.
„Bei unserem Jugendbegleiter-Programm tritt die Ökostation gleich mehrfach in Erscheinung“, erklärte BUND-Landesgeschäftsführer Michael Spielmann der Ministerin zu Beginn ihres Besuchs: Die Ökostation koordiniere die Umsetzung des BUND-Modellprojektes in ganz Baden-Württemberg und führe in Zusammenarbeit mit der Umweltakademie des Landes verschiedene Qualifizierungsmaßnahmen für angehende Jugendbegleiter im Natur- und Umweltbereich durch, zugleich würden aber auch rund 120 Schülerinnen und Schüler dreier Freiburger Schulen im Rahmen des Jugendbegleiter-Programms direkt von der Ökostation im Freiburger Seepark oder an den Schulen betreut werden. Dazu zählen auch vier Klassen der Jahrgangsstufe sechs des der Ökostation benachbarten Wentzinger-Gymnasiums. Die beiden Klassen 6b und 6c hatten sich auf den Besuch der Ministerin vorbereitet und freuten sich darüber, dass sie der prominenten Besucherin aus Stuttgart einen kleinen Einblick in ihre Aktivitäten geben konnten.
Die Aufgeregtheit war den Schülerinnen und Schülern anzumerken: Bereits eine halbe Stunde lang hatten die beiden elfjährigen Mädchen Christine Scherer und Lisa Gabriel aus der 6c des Wentzinger-Gymnasiums dem Kommen der Ministerin entgegengefiebert, um ihr die selbst gebauten Nisthelfen für Hautflügler und Vögel vorzuführen. „Wisst ihr denn auch, was für Vögel da rein gehen?“ wollte Tanja Gönner von den beiden Freundinnen wissen. „Meisen natürlich“, so die spontane Antwort der Mädchen. Die anschließende Frage, wie Meisen denn aussehen würden, zog Ministerin Gönner gleich wieder zurück: „Lieber nichts fragen, was man selber nicht genau weiß“, schmunzelte sie Ralf Hufnagel und Heide Bergmann vom Leitungsteam der Ökostation zu, die die Ministerin auf ihrem Rundgang ebenso begleiteten wie Freiburgs Erster Bürgermeister Otto Neideck.
Nach diesem unkomplizierten Auftakt war das Eis der meisten Schüler, die ihre Projekte im Kräutergarten und am Teich der Ökostation vorstellten, gebrochen: „Die ist ja echt cool“, fand Jan Höfflin, ebenfalls aus der 6c der Wentzinger-Gmynasiums: „Sie redet ganz normal mit uns“, zeigte sich der Elfjährige angenehm überrascht. Natürlich durfte die Ministerin auch gleich von seinem selbst hergestellten Stockbrot und vom Kräutertee seiner Mitschülerin Nesli Ergün (11) aus der 6b probieren.
Die Umweltministerin zeigte sie sich beeindruckt von der Vielfalt der Angebote, die das Team der Ökostation auf die Beine gestellt hatte. „Es ist uns ein Anliegen, auf die Bedürfnisse der Kinder einzugehen“, erklärte Uli Hecht, die seit einiger Zeit eine Schülergruppe betreut: „Wenn die Jungs beispielsweise spontan Ball spielen wollen, dürfen sie das auch tun“, so die Biologin – schließlich handle es sich ja nicht um Unterricht sondern um ein Betreuungsangebot mit Gestaltungsmöglichkeiten für die Schülerinnen und Schüler. Wichtig sei es, den Kindern Freude an Aktivitäten in und der Beschäftigung mit der Natur zu vermitteln.
Ob es mit Hilfe solcher Betreuungsprogramme auch möglich sei, das Umweltbewusstsein bei Kindern und Jugendlichen nachhaltig zu verbessern, müsse die weitere Entwicklung zeigen: „Wir sind zunächst einmal froh, dass es uns gelungen ist, zusammen mit den Umweltverbänden wie dem BUND eine entsprechende Thematik in das Jugendbegleiter-Programm aufzunehmen“, so die Ministerin. Wie weit sich derartige Ansätze im Bereich Umweltbildung weiter ausbauen ließen, müsse der weitere Verlauf des Modellprojekts zeigen.
Foto (Heinz Hauenstein) vorne von re n. li.: Philipp Gottwald, Ökostation; Wolfgang Gillen, Schulleiter Wentzinger Gxmnasium; Bernhard Schätzle, MdL und Stadtrat; Umweltministerin Tanja Gönner; Ute Unteregger, Ökostation;
hinten v. re n. li.: Ralf Hufnagel, Ökostation; Michael Spielmann, BUND Landesgeschäftsführer, Heide Bergmann, Ökostation; Horst Weiser, Konrektor Wentzinger Gymnasium; Otto Neideck, Erster Bürgermeister der Stadt Freiburg; Rudolf Burgert, Leiter des Amtes für Schule und Bildung der Stadt Freiburg