Freiburger Tag der Artenvielfalt ein großer Erfolg! - 450 Tier- und Pflanzenarten erkundet
News vom 14.06.2004
Am Samstag, 12. Juni 2004, fand der zweite Freiburger Tag der Artenvielfalt statt. Mehr als ein Dutzend Naturschutzgruppierungen hatten gemeinsam dazu aufgerufen.
Am Samstag, 12. Juni 2004, fand der zweite Freiburger Tag der Artenvielfalt statt. Mehr als ein Dutzend Naturschutz-
gruppierungen hatten dazu aufgerufen, die Artenvielfalt im südlichen Mooswald und den angrenzenden Gebieten zu erkunden. Hintergrund der Veranstaltung ist der 6. GEO-Tag der Artenvielfalt. Seit 1999 wird diese bundesweite Veranstaltung von der Zeitschrift GEO ausgeschrieben und hat sich mittlerweile zur größten Feldforschungsaktion in Deutschland entwickelt.
Neben der Dokumentation der gefundenen Tier- und Pflanzenarten ging es auch darum, dem interessierten Publikum die Artenfülle vor der eigenen Haustür erlebbar zu machen. Der Aktionstag, der mit einer Fledermausexkursion an der Ökostation im Seepark um 23 Uhr endete, wurde von der „Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg“ gefördert.
Bereits früh morgens um 6 Uhr fand die erste Vogelstimmenwanderung unter Leitung des Deutschen Jugendbundes für Naturbeobachtung (DJN) statt. Trotz Regenschauer ließen es sich rund zehn Ornithologen nicht nehmen, die Vogelwelt im Mooswald zu erkunden. Anschließend fanden den ganzen Tag über naturkundliche Spaziergänge zu einzelnen Tier- und Pflanzengruppen statt. Im Rieselfeld wurden mit dem "Wasserfloh" des Fördervereins Bachpatenschaften Freiburg Wassertiere im Neunaugenbach bestimmt. Mitglieder des Freiburger Entomologischen Arbeitskreises (FREAK), der Schutzgemeinschaft Libellen, des Naturschutzbund Deutschland (NABU) und anderer Naturschutzverbände führten mehrere Dutzend Besucher durch das Exkursionsgebiet und erkundeten gemeinsam die im Mooswald vorhandene Artenvielfalt. Dabei wurden sie von der Staatlichen Naturschutzverwaltung und dem Städtischen Forstamt unterstützt: Während das Ökomobil am zentralen Treffpunkt in der Nähe des Opfinger Sees Bestimmungshilfen und Binokulare bereithielt, stellte Revierförster Markus Müller die Besonderheiten des Mittelwalds vor.
Auch die zahlreich vorhandenen Kinder kamen auf ihre Kosten: Bereits am Vormittag konnten sie im Rahmen einer Erlebnisexkursion unter der Leitung von Gisela Friedrich die Tier- und Pflanzenwelt im Untersuchungsgebiet erkunden und während ihres Spaziergangs vom Mundenhof zum Opfinger See allein über 30 Vogelarten feststellen. Am Nachmittag waren sie dann eifrig mit dabei, gesiebte Bodenstreu zu untersuchen und die Vielfalt an Bodenarthropoden unterm Binokular zu beobachten. „Der Pseudo-Skorpion hat mir besonders gut gefallen“, meint der elfjährige Andreas. Andere Kinder und Jugendliche bestaunten vor allem die großen Hirschkäfer, von denen mehrere Exemplare gefunden wurden.
Am späteren Nachmittag herrschte emsiges Treiben am Zelt neben dem Ökomobil: Sämtliche Daten der einzelnen Gruppen wurden zusammengetragen und ausgewertet. Die erste vorläufige Auswertung der ausgefüllten Artenlisten ergibt, dass ca. 200 Pflanzenarten, 110 Käferarten, 60 Vogelarten, jeweils ca. 10 Schmetterlings-, Schnecken- und Libellenarten sowie weitere ca. 60 Tierarten aus verschiedenen Gruppen registriert wurden.
Den Abschluss des Tages bildete eine Fledermaus-Exkursion an der Ökostation im Seepark. Friedrich Kretzschmar von der Arbeitsgruppe Fledermausschutz führte die über 40 Teilnehmer – darunter abermals zahlreiche Kinder und Jugendliche – in die Welt dieser nachtaktiven Säugetiere ein. Besonders spannend war es, die Jagdrufe der Tiere mit Hilfe von Ultraschall-Detektoren hörbar zu machen. Zahlreiche Wasser- und Zwergfledermäuse konnten so geortet werden.
Die genaue Übersicht der gefundenen Arten kann ab Ende der Woche an dieser Stelle eingesehen werden.