NaturTipp zu Ostern - Weidenkätzchen gehören den Wildbienen
News vom 27.03.2021
Die Ökostation appelliert zu Ostern blühende Zweige und Blumen in der Natur zu lassen. Für Ostersträuße sollten besser Forsythien verwendet werden
Ostern steht vor der Tür. Frühlingsspaziergänge bieten aktuell besonders Abwechslung und Erholung. Da ist es verlockend, sich selbst einen Strauß Palmkätzchen oder Wildblumen zu pflücken. Doch Wildbienen und Schmetterlinge brauchen gerade jetzt jede Nahrungsquelle. Die Ökostation bittet deshalb darum die blühenden Weidenzweige und Blumen in der Natur zu lassen!
Wildbienen schlüpfen jetzt und brauchen dringend Nahrung
Wildbienen brauchen jetzt jede Nahrungsquelle, da sie jetzt schlüpfen. Sie haben als Larve überwintert mit Nahrungsvorräten, die ihnen die letzte Generation mit in die Brutröhren gelegt hat. Wenn sie aktuell bei entsprechender Temperatur schlüpfen und erwachen, dann brauchen sie auch Nahrung. Nahrung ist später im Frühling mit der Obstblüte viel einfacher zu finden. Jetzt sind die blühenden Weiden oder Schlüsselblümchen mit ihrem Pollen und Nektar in dieser noch blütenarmen Zeit besonders wichtig, sagt Svenja Fugmann von der Ökostation.
Forsythien für Ostersträuße
Für den Osterstrauß eignen sich auch Triebe von noch nicht blühenden Sträuchern oder Bäumen. Für die Wohnung können Zweige der Forsythien aufgestellt werden. Denn sie produzieren weder Nektar noch Pollen und sind für Insekten damit wertlos. Die dekorativen Weidenkätzchen sind die Blüten der Weiden und erscheinen noch vor den Blättern am Zweig. Sowohl die männlichen als auch die weiblichen Weidenkätzchen haben am Grund jeder Einzelblüte Nektardrüsen. Wenn Wildbienen, Honigbienen, Hummeln, Käfer, Schmetterlinge oder andere Insektenarten sie als Nahrung nutzen, werden die Blüten der Weiden durch sie bestäubt.
Salweiden schmecken Honigbienen, Meisen und dem Zilpzalp
Vor allem Salweiden mit ihren flauschigen Kätzchen sind für Ostersträuße beliebt. Gerade die Salweide mit ihrer frühen und sehr reichen Blüte ist auch bei Insekten sehr beliebt. Sie ist auch für die Honigbienen die erste Massennahrung. Und auch Vogelarten wie der Zilpzalp oder Meisen saugen den nahrhaften Nektar gerne. Später im Jahr sind auch die Blätter beliebt, allein die Salweide dient für die Raupen von 37 Schmetterlingsarten als Nahrungspflanze. In der Natur kommt die Salweide als Pionierart gerne an Waldrändern oder lichten Waldstellen vor.
Abschneiden von Weidenkätzchen-Zweigen ist verboten
Es gibt etwa 500 Arten von Weiden. Davon sind 30 in Mitteleuropa heimisch, zudem gibt es viele Hybridformen. Sie sind vorzugsweise an oder in der Nähe von Gewässern zu finden. In der freien Natur dürfen wilde Weidenkätzchen-Zweige zwischen dem 1. März und dem 30. September nach dem Bundesnaturschutzgesetz nicht abgeschnitten werden.
Bildnachweis: Dunkle Erdummel an der Weide, Dominic Hahn (BUND-BW)