UNESCO zeichnet Ökostation als Dekade-Projekt aus
News vom 01.03.2007
Die Bildungsorganisation der Vereinten Nationen, UNESCO, hat die Ökostation Freiburg und WentzSolar e.V für das gemeinsame "Energiesprecher Projekt" ausgezeichnet.
Im Rahmen der europaweit größten Bildungsmesse "Didacta" in Köln wurden mit der Ökostation weitere 60 neue, offizielle Dekade-Projekte von der UNESCO ausgezeichnet. Sie stehen beispielhaft für eine innovative Umsetzung der Bildung für nachhaltige Entwicklung. Ihre Anerkennung soll dazu beitragen, die Anliegen der UN-Dekade in Deutschland sichtbar zu machen.
"Nachhaltigkeit lernen soll für jeden Einzelnen zu einer Selbstverständlichkeit werden. Die ausgezeichneten Projekte leisten hierzu einen wichtigen Beitrag und erhalten deshalb den Titel „Offizielles Dekade-Projekt"" sagte Verena Metze-Mangold, Vize-Präsidentin der deutschen UNESCO-Kommission. Die UN-Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" wird in den Jahren 2005 bis 2014 eine Vielzahl von weiteren Aktionen und Initiativen umfassen.
Die Ökostation erhielt die Auszeichnung für das "Energiesprecher Projekt": Was nützt das schönste Sonnenkraftwerk auf dem Schuldach, wenn in den Klassenzimmern auch in der Pause das Licht brennt, Fenster während der Heizperiode dauergekippt sind oder der Overhead-Projektor auf Standby läuft? Die Ökostation Freiburg bildet deshalb Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klassen der Wentzinger Realschule und des Wentzinger Gymnasiums zu "Energiesprechern" aus.
Die beiden Wentzinger Schulen sind seit 1997 energiesparende und klimafreundliche Schule. Durch eine große Solaranlage auf dem Schuldach wird mittlerweile rund 11 Prozent des Stromverbrauchs der Schulgebäude umweltfreundlich erzeugt. Dahinter steht WentzSolar, der Verein für Klimaschutz an den Wentzinger-Schulen e.V. In enger Abstimmung mit Ernst Nolle von der Realschule und Emil Günnel vom Wentzinger Gymnasium wurde ein Betreuungskonzept entwickelt, wie man die jungen Energiesprecher nachhaltig, praxisorientiert und mit Spaß für die Themen Klimaschutz, regenerative Energien und Nachhaltigkeit sensibilisieren kann.
Das ausgezeichnete Energiesprecher-Konzept erfüllte alle diese Eckpunkte, da die Schüler von Anfang an in die Planung des Gesamtprojekts eingebunden sind und eigenverantwortlich als Gruppe die Themenschwerpunkte und Exkursionsziele und die Auswahl der Lernstationen mitbestimmen. Die Energiesprecher-Aktionstage, verteilt über das ganze Schuljahr, beinhalten neben Experimenterstationen und Präsentationsrunden auch den Besuch von regionalen Exkursionszielen aus dem Bereich regenerative Energien.
Die Beteiligung der Schüler, die Vermittlung von Kompetenzen zur Gestaltung der Zukunft und das Thema Klimaschutz als globales Problem waren zentrale Gründe für die Auszeichnung des Energiesprecher-Projektes als Projekt der UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung 2007/2008. Gerhard de Haan, Vorsitzender des Nationalkomitees für die UN-Dekade betonte, dass "es sehr wünschenswert wäre, wenn das Energiesprecher-Projekt landes- und bundesweit auf viele weitere Schulen übertragen werden könnte. Insbesondere das Konzeptes des selbstorganisiertes Lernens hat die Jury überzeugt" so de Haan in Köln.
Heinz-Werner Brandes und Wolfgang Gillen die Schulleiter der Realschule und des Gymnasiums stehen mit ganzem Herzen hinter dem Projekt und sicherten ihre "weitere volle Unterstützung für das zukunftsweisende Energiesprecher-Projekt" zu.
Eine ausführliche Projektbeschreibung steht hier: www.oekostation.de/de/projekte/energiesprecher.htm