Abfalltage an der Hugo-Höfler-Realschule Breisach
News vom 05.10.2006
Schüler schaffen den Unrat weg - Projekt zum Abfall vermeiden und trennen dauerte mehrere Tage
Mit dem Thema Müll beschäftigten sich Lehrer und Schüler der Realschule Breisach. Es ist an diesem einen Vormittag eine ganze Menge zusammengekommen. Leider. Gesammelt wurde nämlich Müll. Zum Auftakt eines Projektes, das die Realschule unter Schirmherrschaft des Abfallwirtschaftsamtes des Landkreises (ALB) in Zusammenarbeit mit der Ökostation Freiburg zu Beginn des neuen Schuljahres organisiert, durchstreiften 150 Schüler von insgesamt 15 Klassen der 5. bis 7. Jahrgangsstufe mit Kneifzangen und Müllsäcken ihr Schulgelände, um es von Unrat zu befreien.
In der Aula ausgestellt, belegten die prall gefüllten blauen Beutel den bestehenden Handlungsbedarf, den auch Sonja Liceni, die seit zwei Jahren das Fach Naturwissenschaftliches Arbeiten an der Schule unterrichtet, im letzten Schuljahr erkannt hatte. Darüber hinaus war sie von Fünftklässlern angesprochen worden, die von ihrer Grundschulzeit gewöhnt waren, Müll zu trennen, und diese für sie selbstverständliche Maßnahme hier nicht weiterführen konnten, da beispielsweise in den Klassenräumen die notwendigen Behälter fehlten.
Die Stadt Breisach als Träger der Hugo-Höfler-Realschule zeigte sich sofort bereit, das Projekt der Abfallsortierung und vor allem Müllvermeidung zu unterstützen. Der Leiter des Umweltamtes, Hans-Willi Hennig, der den nun gesammelten Müll mit dem Schicksalsberg aus dem Buch "Herr der Ringe" verglich und folgerichtig die Schüler als gute Elben bezeichnete, ermunterte sie, weiter gegen dieses Zivilisationsproblem anzukämpfen und auch Anderen das richtige Verhalten beizubringen, da man sich in einer sauberen Schule einfach wohler fühle.
Schulleiter Christoph Wolk dankte nicht nur der Stadt Breisach, dem Landkreis und der Ökostation für die Unterstützung, sondern in besonderer Weise auch dem Reinigungsteam und Hausmeister Martin Wiedensohler für die Mitorganisation der bis zum 6. Oktober dauernden Abfalltage. Wolk betonte, dass es in dieser Institution, in der sich täglich an die 1000 Menschen aufhalten, wichtig sei, kontinuierlich Müll zu sammeln und nach Möglichkeit die Menge zu verringern.
Bernd Fremgen als technischer Leiter des Abfallwirtschaftsamtes bescheinigte den Fünft- bis Siebtklässlern, schon sehr viel über das Thema Abfall zu wissen. Wenngleich sich der Landkreis um 240 000 Menschen zu kümmern habe, seien ihm gerade die Schüler der hiesigen Realschule und ihr Projekt sehr wichtig. Heide Bergmann und Ute Unteregger von der Ökostation stellten anschaulich ihr Programm vor und verdeutlichten dabei, dass es Spaß machen und sehr spannend sein kann, sich mit dem Müllproblem zu beschäftigen.
Jede der 15 teilnehmenden Klassen wird während der Abfalltage durch Umweltpädagoginnen der Ökostation in den Modulen Abfall vermeiden, Abfall trennen, Recycling, Müllentsorgung, Ressourcenschonung und nachhaltiger Konsum unterrichtet werden.
Und auch wenn man, wie Abfallprofi Fremgen mit einem Augenzwinkern erläuterte, aus alten Kaugummis noch keine neuen herstellen kann, werden alle Beteiligten langfristig Nutzen aus dieser Aktion ziehen können.
Ein Bericht der Badische Zeitung, Bianca Pscheidl vom 27. September 2006