Minister Willi Stächele besucht die Ökostation
News vom 21.06.2004
"Umweltbildung - die Zukunft unserer Kinder" - unter diesem Motto hatte die Ökostation am Sonntag ihre Türen geöffnet.
Als Vorsitzender der "Stiftung "Naturschutzfonds Baden-Württemberg" besuchte dabei der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum Willi Stächele das "Grüne Klassenzimmer" der Ökostation. Die Stiftung unterstützt seit 18 Jahren verschiedene Projekte aus dem Bereich Naturschutz und Umweltbildung, bei dem Kindergartenkindern und Schülern die Bedeutung und der Wert von Tieren und Pflanzen näher gebracht wird. Mit Schülern der Klasse 3c der Paul-Hindemith-Schule besuchte Minister Stächele den Biogarten der Ökostation.
"Sieht der eklig aus", ruft Marco Pfefferle, als er durch das Mikroskop schaut. Er hatte den Rückenschwimmer kurz zuvor mit einem Käscher aus dem Teich des Biogartens gefischt. "Der Kerl heißt so, weil er auf dem Rücken schwimmt" erläuterte Christian Schüssele, der sein Freiwilliges Ökologische Jahr an der Ökostation macht, den Kindern. "Es ist interessant, Tiere zu fangen, die man gar nicht kennt, und sie unter dem Mikroskop anzuschauen", sagt Marco während er weiter den Rückenschwimmer beobachtet. Neben dem Teich sind weitere vier Stationen im Biogarten aufgebaut, an denen die Schüler und auch andere Besucher entdecken können, was der Igel frisst, welche Fraßspuren die heimischen Säugetiere hinterlassen. Im Schmetterlingsgarten können die Kinder entdecken welche Entwicklungsstadien die Raupe durchmacht bis sie als Schmetterling über die Wiesen fliegt.
"Seit 1986 konnten mehr als 50 000 Schüler, Kindergartenkinder und Pädagogen hier einen verantwortlichen Umgang mit Natur und Umwelt erlernen", sagte Heide Bergmann vom Leitungsteam der Ökostation. 240 Schulklassen und Kindergartengruppen kommen jährlich in das "Grüne Klassenzimmer", um Tiere und Pflanzen zu beobachten, Wasser und Boden zu untersuchen, sich im Gärtnern zu übern und hautnah ökologische Systeme zu erleben. Vor dem Minister, Freiburgs Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik sowie einigen Landtagsabgeordneten und Stadträten betonte sie, dass trotz knapper Kassen nicht an der Umweltbildung gespart werden darf: "Schließlich muss die Lebensqualität in unserem Land auch für die zukünftigen Generationen erhalten bleiben."
"Es war höchste Zeit, dass ich mal vorbeigekommen bin", eröffnete Minister Willi Stächele seine Rede, in der er die Natur- und Umweltbildungsarbeit der Ökostation lobte. Das Umweltbildungszentrum im Breisgau sei ein Förderprojekt der Stiftung Naturschutzfonds, das die wertvolle Arbeit der Umweltbildung vorbildlich aufzeige. Die Stiftung Naturschutzfonds unterstützt umweltpädagogische Projekte des Grünen Klassenzimmers mit 24 000 Euro im Jahr. "Die Förderung der Natur- und Umweltbildung ist ein wesentlicher Schwerpunkt bei der Stiftung Naturschutzfonds", verdeutlichte der Minister das Engagement der Stiftung. Mit den "Grünen Klassenzimmern" der Ökostation Freiburg werden Kindergartenkindern und Schülern beispielhaft die Bedeutung und der Wert von Tieren und Pflanzen nähergebracht. Der Minister begleitete im Biogarten der Ökostation Schüler der Klasse 3c der Paul Hindemith Schule bei einigen Stationen des Klassenzimmers. Zum Abschluss pflanzte er gemeinsam mit ihnen einen Schmetterlingsstrauch im Schmetterlingsgarten der Ökostation.
Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik wies in ihrer Rede daraufhin, dass die Stadtverwaltung ihre Unterstützung für die Ökostation trotz Giftliste nicht gekürzt habe. "Die Ökostation ist ein wesentlicher Bestandteil der umweltpädagogischen Infrastruktur in der Stadt und der Region“, so die Bürgermeisterin für Umwelt, Bildung und Sport Gerda Stuchlik. Sie unterstreicht die Rolle der Ökostation als Vermittlerin zwischen Stadt und Umland. Denn Naturschutz und regionale Landwirtschaft können damit bei Stadtbewohnern bekannter gemacht werden.
Der Landesgeschäftsführer des BUND Michael Spielmann hebt die weitreichende Bedeutung der Einrichtung für die Umweltbildung hervor. „Die Ökostation ist die zentrale Einrichtung des BUND- Landesverbandes für Umweltbildung in Baden-Württemberg". Sie trägt weit über die Grenzen Freiburgs hinaus bei Erwachsenen und Kindern zur Förderung des Verständnisses von Natur gemäß dem Motto: Man schützt nur was man kennt bei. Die Bedeutung der Umweltbildung wird in Zukunft einen noch größeren Stellenwert einnehmen, da die Vereinten Nationen die Dekade von 2005 - 2014 zur Weltdekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgerufen haben. "Damit wird auch die politische Verpflichtung unterstrichen, die Förderung der Umweltbildung und Bildung für eine nachhaltige Entwicklung zu forcieren" so Spielmann.